Magnesium Feuerstarter – vielseitig und zuverlässig

Wer gerne in der Natur zeltet oder campen geht, macht meist auch ein Lagerfeuer. Was liegt da näher als mit einem Magnesium Feuerstarter ein Lagerfeuer zu entzünden. Klar, man könnte auch ein Feuerzeug oder Streichholz nehmen, dennoch ist das Erfolgserlebnis mit einem Feuerstarter aus Magnesium oder sogar einem Feuerstein weitaus größer. Viele Abenteurer, Outdoor-Profis, Angler, Jäger, Bushcrafter, Prepper, EDC-Fans oder Hiker auf aller Welt schwören auf Magnesium Feuerstäbe zum Entzünden eines Lagerfeuers.
Denn ein Feuerstarter hat einige Vorteile im Vergleich zu Streichhölzern oder Feuerzeugen.

Hier findet sich alles rund um das Thema Feuerstarter: Aktuelle Tests aus dem Jahr 2018, Tipps, Kaufberatung, Fotos und vieles mehr.

Übersicht Magnesium Feuerstarter

Welche Vorteile hat ein Feuerstarter?

Unempfindlich gegen Nässe

Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Magnesium Feuerstarters (auch Feuerstein, Feuerstahl oder Feuerschläger genannt)*  ist die sehr gute Unempfindlichkeit gegen Nässe, Regen und generelle Feuchtigkeit. Ein Feuerstarter kann demnach ruhig in einem nassen Rucksack oder im feuchten Kofferraum liegen. Er wird weiter funktionieren und zuverlässig Funken erzeugen können.

Magnesium Feuerstarter

Magnesium Feuerstarter mit Holzknauf

Robustheit

Da ein Feuerstarter aus zwei relativ robusten Teilen besteht, ist die Gefahr eines Defekts oder Beschädigung sehr gering. Selbst wenn die Kratz- bzw. Schabsäge defekt oder abhanden gekommen sein sollte, kann man ein Taschenmesser, einen scharfen Stein oder ein raues Stück Metall als Ersatz nehmen.

Sollte mal das Magnesium-Stäbchen brechen, so lassen sich selbst mit einem zerbrochenen Stäbchen weiterhin Funken entzünden.

 

Erzeugt sehr heiße Funken

Durch seinen Magnesiumstab (Feuerstein oder auch Zündstein) kann ein Feuerstarter äußerst heiße, langlebige Funken erzeugen, die mit über 2000 Grad Celsius auch schwer entzündbares Material entzünden können. Diese Funken sind so heiß und intensiv, dass man sie auch bei Wind entzünden kann.
Vorteile gegenüber einem Feuerzeug sind neben der Funktionstüchtigkeit bei starkem Wind auch die Möglichkeit bei großer Kälte ein Feuer zu machen.
Vorteile auf einem Blick:

  • leicht
  • robust und stabil
  • funktioniert bei jedem Wetter
  • erzeugt sehr heiß Funken

 

Welche Feuerstarter-Modelle gibt es?

Schlüsselform mit Knauf

Magnesium Feuerstarter gibt es in verschiedenen Versionen. Bei der gängigsten Version ist der Magnesium-Stab an einem Kunststoff-Knauf befestigt und sieht daher einem groben Schlüssel ähnlich. Meist wird bei solch einem Feuerstarter eine Kratz-Säge mitgeliefert, die an einer Schnur direkt an dem Knauf befestigt ist.
In aller Regel hat der Knauf eine Signalfarbe (rot, orange, hellblau oder gelb), damit man ihn schnell erkennt und wiederfindet. Es gibt aber Knäufe aus historischen, bzw. natürlichen Materialien, wie z. B. Holz (Outdeers Feuerstahl), Horn oder Geweih.

Magnesium Feuerstarter mit einem Knauf gibt es in verschiedenen Längen. D. h. der Magnesiumstab ist je nach Vorliebe länger und manchmal auch dicker. So lässt sich bei Lagerfeuer machen Kraft und Aufwand sparen. Einer der bekanntesten Feuerstarter mit Knauf ist der Light My Fire Feuerstahl. Diesen gibt es in verschiedenen Ausführungen oder als Zusatz zum Light My Fire Messer. Für den besonder harten Einsatz inder Wildnis gibt es den Grenhaven Feuerstahl im Alugehäuse.

Blockform

Die zweite gängige Variante ist die eines Feuerstarter-Blocks, der eine längliche Form hat und auf dem ein Funkenstab angebracht ist. Es handelt sich hierbei um den Feuerstarter der US-Army.

Der Block selbst besteht völlig aus Magnesium. Man hat hier eine andere Griff-Haltung beim Abstreifen mit der Kratz-Säge oder dem Taschenmesser. Für ungeübte Personen eignet sich die Blockform besser, da man sie ermüdungsfreier halten kann während man Funken abkratzt.

Die Blockform eignet sich vor allem für die indirekte Funkenerzeugung (s.u.), da man von der Blockunterseite Magnesiumspähne abschaben kann und diese dann im Anschluss mit einem Funkenschlag entzünden kann. Durch die Dicke des Blockes kann man sehr häufig, bzw. sehr viele Magnesiumspähne abschaben und so gegebenenfalls fehlendes Zunder ersetzen.

Einhand-Feuerstarter

Einhand-Feuerstarter sind wie der Name schon sagt mit einer Hand zu bedienen. In aller Regel kann dabei der Feuerstab mithilfe einer Feder aus einem Griff rein- und rausgefahren werden.

Einhand Feuerstarter ausgefahren

Einhand Feuerstarter ausgefahren

Drückt man nun an einem Punkt des Griffs feste zu (während der Stab ausgefahren ist), so presst man eine kleine Kratzsäge aus Metall auf den Feuerstab. Hält man diese Kratzsäge nun mit dem Daumen angepresst und schiebt dann den Feuerstab schnell wieder in den Griff (mittels Druck auf einen festen Untergrund) so entstehen Funken.

Idealerweise macht man diesen Vorgang mitten in einem Häufchen Zunder oder Anzündmaterial. So erzeugt man Funken, die bestenfalls auf das Zunder fallen und ein Feuer oder Glutnest entstehen lassen.

Da man den Feuerstab auch dauerhaft in dem Griff versenken kann, spart man mit solch einem Einhand-Feuerstarter Platz. Manche Einhand-Feuerstarter haben noch einen Kompass und eine Pfeife angebracht, sodass man ein kleines Überlebenstool in einem hat.

Wie benutzt man einen Feuerstarter?

Direkte Funkenerzeugung

Bei der direkten Funkenerzeugung werden mit Hilfe der Kratz-Säge oder eines Messers Spähne und Bestandteile des Magnesiums vom Magnesiumstab abgerieben. Das geschieht mit Druck und Geschwindigkeit. Dadurch werden sofort heiße Funken erzeugt, die man idealerweise sofort auf trockenes Zunder, vertrocknetes Gras oder Papier fallen lässt.

Benutzter Feuerstarter

Benutzter Feuerstarter mit rotem Kunststoffknauf

Trifft nun ein heißer Funke eine trockene Stelle des Zunders muss man manchmal durch Pusten das Feuer entfachen. Oft entzündet aber sogar ein heißer, guter Funke direkt eine Flamme. Je trockener das Zunder (Tipps und Beispiele für Zunder aus Haushalt und Natur) ist, desto leichter wird das Feuermachen.

Das Bild rechts zeigt einen Feuerstarter, an dem mit der Kratzsäge bereits mehrfach Funken abgekratzt wurden. Es hinterbleiben Kerben auf dem Feuerstarter, was jedoch die Funktion nicht beeinträchtigt. Er kann weiterhin mit der Säge oder einem Messer als Funkenspender verwendet werden.

Indirekte Funkenerzeugung

Bei der indirekten Funkenerzeugung schabt man zu Beginn mit einem Messer oder Kratzer vorsichtig und eher sanft ein kleines Häufchen Magnesium-Spähne ab. Sei es nun vom Funkenstab selbst oder aber vom Magnesium-Block. Hat man nun ein wenig abgeschabt, vermengt man Zunder (Watte, trockenes Gras, trockene Rinde etc.) mit den Spähnen und entzündet dann das Häufchen mit einem kräftigen Funkenschlag.

 

 

Welche Sicherheits-Punkte sollte man beachten?

  • Beim Abkratzen von Funken sollte man die Abkratzbewegung immer vom Köper weg machen. So wird die das Risiko des Funkenflugs auf die Hand oder die Füße verringert. Außerdem kann man sich mit der Kratzsäge oder dem Taschenmesser nicht verletzten. Um ganz sicher zu gehen kann man den Feuerstarter auch mit Handschuhen verwenden.
  • Der Feuerstarter sollte immer nur im Freien benutzt werden. Hier im Idealfall auf oder über einer abgesicherten Feuerstelle. Man sollte ihn nicht in geschlossenen Räumen verwenden.
  • Kinder und Jugendliche sollten einen Feuerstarter nur unter Aufsicht eines kundigen Erwachsenen verwenden.
  • Der Feurstarter sollte nicht in der Nähe von leicht entflammbaren Mitteln oder Gegenständen verwendet werden.
  • Transport eines Feuerstarters – Meist werden Feuerstarter mit einer kleinen Kratzsäge zusammen geliefert. Diese ist sehr oft an einer Schnur am Feuerstarter angebracht, sodass man beide Teile immer schnell und gleichzeitig zur Hand hat. Wer auf Nummer sicher gehen möchte sollte beim Transport in Taschen, Rucksäcken oder Koffern beide Teil von einander getrennt transportiern, um bei einer zufälligen Berührung von Feuerstein und Kratzsäge keine Funken entstehen. Außerdem gibt es Feuerstarter, bei denen das Magnesium-Stäbchen in einer Metallhülle versteckt ist, sodass auch keine zufälligen Funken entstehen können.

Werden obigen Punkte beachtet, steht dem abenteuerlichen Feuermachen nichts mehr im Wege.

 

Welche Zunder und Anzündhilfen eignen sich?

Zunder ist die Grundlage für das Entzünden eines Feuers mit Hilfe eines Feuerstarters. Zunder ist mittlerweile auch umgangssprachlich als trockenes Anzündmittel zu verstehen, das aus vielen unterschiedlichen Materialien bestehen kann.
Rein von der Definition her besteht Zunder aus vertrockneten organischen Verbindung, wie zu Beispiel trockene Pilze.

Um Zunder zum Anzünden mit einem Magnesium Feuerstarter zu verwenden gibt es einige Arten, die sich besonders gut eignen und die ihn keinem Überlebenskit fehlen dürfen.

Anzündmaterial aus dem Haushalt

Anzündmaterial, das künstlich hergestellt wurde sollte vor dem Feuermachen einpacken. Idealerweise stellt man sich zwei bis drei kleinere Einheiten zusammen und hat diese immer dabei. Folgende Anzündhilfen kommen dabei in Frage, da sich viele davon in fast jedem Haushalt wiederfinden:

– Watte (in Vaseline oder Wachs getränkt)
– Tampons
– Wattepads
– Taschentücher
– Toilettenpapier
– Küchenrolle
– Stoff (Baumwolle, Wolle)
– flüssige Brennstoffe wie Benzin oder Spiritus
– Grillanzünder
– Papier und Pappe
– Kunstofffasern

Welches Anzündmaterial findet man in der Natur?

– trockenes Moos
– trockene Blätter
– Trockenes Gras oder Heu
– trockene Rinde (z. B. Birkenrinde, wenn nötig die Rinde ganz dünn abschaben und aufdröseln)
– vertrocknete Pilze
– vertrocknete Flechten
– trockene dünne Zweige
– trockener Kienspan/Kienholz (je dünner, desto besser eignet er sich zum anzünden)
– Holzwolle oder Feathersticks
– Sägespäne und Holzspäne
– alte, verlassene Vogelnester

 

Geschichte des Feuermachens mit Magnesium

Der sogenannte Feuerstahl (auch Feuereisen genannt) ermöglichte früher das Entzünden eines Feuers. Es kam in vergangener Zeit zum Einsatz, als Feuerzeuge oder Streichhölzer noch nicht erfunden waren und ist sozusagen der Vorläufer eines modernen Magnesium Feuerstarters.

Der Feuerstahl besteht aus sehr kohlenstoffreichen Stahl. Um damit ein Feuer entzünden zu können, waren als notweindiges Zubehör ein Feuerschlagstein (auch Feuerstein, Hornstein oder Flint genannt) und Zunder nötig.

Um mit dem Feuerstahl Funken zu erzeugen musste es gegen den Feuerstein geschlagen werden, sodass Funken abfielen. Um den Funken in eine Flamme zu verwandeln musste er auf dem Zunder kurz am glimmen erhalten und durch leichtes Pusten entflammt werden.

 

*Wobei die Bezeichnungen teilweise fälschlicherweise bedeutungsgleich verwendet werden.